/ Juli 5, 2019/ 0Kommentare

Erstens kommt es anders…

Zum ersten Mal seit nunmehr bald 4 Jahren sprang Womi nicht an!!!!

Nachdem wir den beabsichtigten (verkehrsgünstigen) Start am Freitagvormittag nicht aus eigener Kraft geschafft hatten, brauchte ein freundlicher Pannenhelfer unser Wohnmobil zum Laufen. Wir schafften es dann sage und schreibe bis nach Bad Honnef. Nach einem kurzen (obendrein völlig unergiebigen) Einkaufsstopp bei einem Werksverkauf von „schicken Gesundheitsschuhen“ sprang Womi wieder nicht an. Nach erneuter Starthilfe druch den Pannendienst traten dann aber dennoch erst einmal geknickt die Heimreise an. Mit einem Wohnmobil unterwegs zu sein, dass man tunlichst nicht ausschaltet….das bringt es nicht. Spätestens der nächste Tankstopp hätte üble Folgen gehabt.

Leider hatte die Werkstatt, auf deren Parkplatz wir Womi abends spät noch abstellten, erst in 2 Wochen einen Diagnosetermin frei. Deutlich zu spät, wenn man eigentlich gerade in den Urlaub starten möchte. Also mussten gute Einfälle her. Kurzerhand haben wir uns am nächsten Tag erneut starten lassen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch eine sehr kulante Versicherung, wie die unsere, dann freundlich mitteilte, dass der Pannenschutzbrief nun nicht noch einmal für Starthilfe genutzt werden könne 😉 Wir sind dann kurzentschlossen in einer Rutsche durchgefahren – bis nach Ostfriesland.

Okay, Ostfriesland liegt nun genau entgegengesetzt zum eigentlichen Ziel „Pfalz“. Aber dort gibt es eine Werkstatt, die an Womi schon das eine oder andere gemacht hat und bei der wir die Hoffnung hatten, dass man uns dort innerhalb kürzester Zeit weiterhelfen würde. Zwischenzeitlich waren wir durch die unterschiedlichen Diagnosen der verschiedenen Pannenhelfer sowieso schon recht durcheinander. Von der Starterbatterie über den Anlasser hin zur Lichtmaschine und wieder zurück zur Starterbatterie – jeder hatte seine eigene Erklärung für Womi´s mangelnden Elan beim Losfahren.

So konnten wir also das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden:

Die Großeltern der Milchpiratin im schönen Ostfriesland besuchen, bei deutlich angenehmeren Temperauren etwas Luft holen und Womi reparieren lassen.

Hängematte
Ausruhen in der Hängematte

Die „Reparatur“ entpuppte sich am Montagmorgen dann als banaler Austausch der Starterbatterie…ein wenig gewundert haben wir uns ehrlich gesagt schon, dass niemand der insgesamt vier Pannenhelfer hierauf gekommen war – aber gut. Wir hoffen, dass wir damit nun erneut für  mindestens 3 Jahre Ruhe haben.

Kurzentschlossen wurde Womi dann wieder beladen, der Wassertank gefüllt, die Gasflasche getauscht und los ging´s! Von Ostfriesland aus zunächst mit einem kurzen Übernacht-Halt auf dem Parkplatz des Monte Mare in Rheinbach (Münstereifeler Str. 69, 53359 Rheinbach) weiter nach Neustadt an der Weinstraße.

Nach einem Einkauf bei der Weingenossenschaft unseres Vertrauens in Ruppertsberg fuhren wir den Wohnmobilstellplatz in Mußbach (An der Eselshaut 76, 67435 Neustadt an der Weinstraße) an. Dort hatten wir schon einmal vor zwei  Jahren auf dem Weg in den Süden Station gemacht. Bis zu 5 Reisemobile finden direkt neben der „Schoppenwiese“ (dem Pfälzer Pendant zum Biergarten) Platz.

Mußbach
Stellplatz Weinland GmbH Mußbach

Im Übernachtungspreis pro Mobil von 5 Euro sind Strom und die Nutzung der Toiletten inklusive. Ab einem Einkauf von 50 € wird eine Übernachtungsgebühr erstattet. Direkt nebenan gibt es einen Rewe Markt nebst Bäckerei, ganz praktisch, wenn man mit fast leerem Kühlschrank anreist. Aufgrund der Hitze (das Thermometer kletterte außerhalb des Wohnmobils an diesen beiden Tagen bis auf 39 Grad im Schatten, innen war es nur unwesentlich „kühler“) verbrachten wir unsere Zeit mit dem zweimaligen Besuch des Mußbachers Freibades und einem Spaziergang in den angrenzenden herrlich schattigen Wald in Gimmeldingen, wo es auch einen Waldspielplatz gab.

Waldspielplatz Gimmeldingen
Waldspielplatz Gimmeldingen

Das Freibad wird von einer Fördergemeinschaft mit der Hilfe vieler Ehrenamtlicher betrieben und hat uns ausgesprochen gut gefallen. Ein richtiges Freibad, wie man es noch von Kindestagen her kennt. Ein Muss: Freibad Pommes 🙂

Der Spaziergang durch den Wald bei Gimmeldingen war sehr schön und bei den hochsommerlichen Temperaturen besonders für unsere Milchpiratin angenehm.

Nach einer Rast auf dem Waldspielplatz sind wir auf dem Rückweg noch in der „Sportgaststätte im Tal“ (Im Tal 5, 67435 Neustadt a.d.W.) eingekehrt. Neben einer ansprechend ausgestatteten Terrasse überraschte uns eine mediteran-iberisch gefärbte Speisekarte, die uns unter anderem zu einer köstlich erfrischenden „Gazpacho andaluz“ verführte. Die Betreiber, mit denen wir uns kurz unterhielten, stammen aus Südamerika und führen ihre Gaststätte mit viel Freude und noch mehr Herzlichkeit! Definitv einen Besuch wert.

Nach zwei sehr warmen Tagen war es dann Zeit für einen Tapetenwechsel.

Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, noch die Bundesgartenschau in Heilbronn zu besuchen. Bei Interesse an den bereits recherchierten Stellplätzen etc. gern eine kurze Nachricht schicken, dann maile ich sie euch zu. Angesichts der gleichbleibend hohen Temperauren in Süddeutschland entschlossen wir uns aber für eine Planänderung. Das ist ja gerade das Tolle an unserer Form des Reisens!

Früh morgens, nachdem unsere Milchpiratin startklar war, ging es los in Richtung Luxemburg. Nach einer guten und staufreien Fahrt kamen wir Dank des zeitigen Aufbrechens schon am frühen Vormittag an auf dem Stellplatz in Liefrange an.

Dort freuten wir uns über einen (noch) freien Platz in der ersten Reihe mit herrlichem Ausblick auf die umliegenden Wälder, Felder und Wiesen.

Aussicht Camping Liefrange
Aussicht Camping Liefrange
Aussicht mit Womi in Liefrange
Aussicht mit Womi in Liefrange

In der Nebensaison steht man dort für 12 €/ Mobil inkl. Strom und VE (Hauptsaison 18 €), Duschmarken gibt es für 1 €, Wasseranschlüsse stehen direkt am Stellplatz zur Verfügung. Die insgesamt gut 20 Plätze verteilen sich über eine Anordnung im etwas weiter oben gelegenen Rondell und in Parkbuchten (die wir uns wegen der grandiosen Aussicht ausgesucht hatten).

Stellplatz Liefrange
Stellplatz Liefrange

Die Temperaturen waren so angenehm, wie erhofft und die Nächte herrlich kühl mit rund 18 Grad. Abends war es ein Vergnügen, draußen zu sitzen, die Ruhe zu genießen und den Fledermäusen bei ihrer Luftakrobatik zuzusehen.

Im Ort Liefrange selbst gibt es leider keinerlei Infrastruktur. Lediglich einen Verkaufsautomaten, der zu unserer Verwunderung zwar Kartoffeln und Apfelsaft bereit hält, nicht aber Milch oder andere Dinge des täglichen Bedarfs.

Der Stausee Obersauer, an dem Liefrange liegt, ist beachtliche 380 Hektar groß und es gibt verschiedene Wanderungen, auf denen man Teilbereiche kennen lernen kann. Außerdem werden Fahrten mit Solarbooten und verschiedene Wassersportarten angeboten, Motorboote sind nicht zugelassen.

Stausee Obersauer
Stausee Obersauer

Der Stausee liefert ca. 70% des luxemburgischen Trinkwassers, das verdeutlicht vielleicht noch etwas die Relationen.

Auf einem Spaziergang hinunter durch den Ort Liefrange an den See haben wir gesehen, dass viele Menschen die Stausee-Arme auch zum Baden nutzen. An der Marina in Liefrange war richtig Betrieb, obwohl es vor Ort außer einer Toilette sonst nichts weiter gab, als halt den See.

Falls nun jemand auf den Geschmack gekommen ist und auch nach Liefrange möchte (der Platz eignet sich eventuell auch für einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg in den Süden), lasst euch nicht abschrecken von der Straßensperrung auf dem Weg dorthin. Der Stellplatz ist erreichbar, es finden weiter hinten im Ort Arbeiten an einer Brücke statt, die wohl noch bis 2020 dauern.

Nach zwei entspannten und erholsamen Tagen mussten wir uns langsam wieder gen Heimat orientieren. Einen weiteren Zwischenstopp sollte es aber noch geben. Auf dem Weg dorthin hielten wir zunächst in Pommerloch an, einem luxemburgischen Ort kurz vor der belgischen Grenze. Dort gab es dann gefühlt alles, was es in Liefrange nicht gegeben hatte: Wir konnten zu den erfreulich niedrigen Luxemburgischen Preisen tanken (aktuell 1,09 €/Liter) und bei den großen Discountern noch etwas einkaufen. Das recht große Einkaufszentrum bietet außerdem noch Filialen der üblichen (Mode-)Ketten, dazu gibt es noch einen großen Baumarkt. Weiter ging es dann in Richtung belgische Ardennen, auf den Campingplatz Polleur.

Campingplatz Polleur
Campingplatz Polleur

Am Ende einer Tour (eigentlich egal, ob es 5 Tage oder 4 Wochen waren), steuern wir immer gern einen Campingplatz mit voller Ausstattung an, um nochmal richtig aufzuräumen und sauberzumachen.

So also auch dieses Mal. Obendrein hatten wir schon die Zeit in Liefrange genutzt, ein paar Bereiche des Wohnmobils auszuräumen und auszusortieren, um möglichst viel Platz für unseren Elternzeit-Trip zu generieren. Die noch ausstehenden Ecken, Fächer und Schubladen haben wir dann in Polleur gesichtet.

Letztlich haben wir uns vielen Dingen verabschiedet, die wir bisher immer dabei hatten („Wer weiß, wann man xy mal brauchen kann“) – und ehrlich gesagt, kein einziges Mal wirklich gebraucht haben. Mit Blick auf unseren Familienzuwachs und den damit verbunden Platzbedarf haben wir also ordentlich ausgemistet. Interessanterweise tut dieses Ausmisten immer gut. Alles einmal ausräumen, in die Hand nehmen und dann auf den einen oder anderen Stapel damit – es ist erstaunlich, wieviel dabei auf der Strecke bleibt.

Wir haben schon mehrmals festgestellt, dass wir unterwegs viel weniger brauchen, als zu Hause. Sei es, dass wir mit weniger zufrieden sind, oder eher bereit sind, zu improvisieren. Demnach war es also nur konsequent, vor unserer anstehenden Elternzeit-Tour nochmal auszumisten und Ballast auszusortieren.

Der Campingplatz in Polleur ist unter niederländischer Leitung. Wir wurden sehr freundlich empfangen und uns wurden alle wesentlichen Dinge gut erklärt. Der Platz liegt an einem kleinem Bach/Flüsschen und bietet neben Camping auch noch einen Hochseilgarten und Outdoor-Survivalkurse an. Aufgrund der holländischen Pfingstferien war es recht voll und das Schwimmbad (mit Wasserrutsche!) den ganzen Tag gut besucht. Die Sanitäranlagen waren sauber und in gutem Zustand.

Mit unserer ACSI-Karte sollten wir eigentlich 12 € bezahlen, letztlich wurde es dann aufgrund der Touristen- und Umweltabgaben doch deutlich mehr (ca. 18 €). Selbst für die Milchpiratin wurden die Abgaben fällig und das auch nicht nur für einen, sondern gleich für zwei Tage (d.h. Anreise- und Abreisetag wurden beide gezählt). Also waren es dann unter dem Strich 12 € für den Platz zuzüglich 0,95 € pro Person und Kalendertag.

Wer ACSI noch nicht kennt: s handelt sich um eine Rabattkarte, die in der Nebensaison sehr attraktive Preise (je nach Ausstattung des Platzes für 12-14-16-18-20 € pro Übernachtung) auf Campingplätzen in ganz Europa anbietet. Wir haben sie jedes Jahr dabei und nutzen sie auch immer gern, schließlich amortisiert sich der Kaufpreis meist schon nach dem ersten Aufenthalt.

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Nach einer ereignisreichen Woche, die nach ihren Startschwierigkeiten gar nicht so gut ausgesehen hatte, kehrten wir dann gemütlich am Sonntagmittag nach kurzer Fahrt nach Düsseldorf zurück.

Route
Route

Nach erfolgreicher Gasprüfung steht Womi nun noch der Tüv bevor – und dann geht es mit ganz großen Schritten gen Elternzeit 🙂

Wir freuen uns ganz mächtig auf die Reise! Die Reiseführer unseres Lieblings-Reiseführerverlages beginnen sich schon zu stapeln

Reiseführer Michael Müller Verlag
Reiseführer

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Und wir haben bei der Durchsicht unseres Küchenkalenders schon festgestellt, dass es noch so viele Terminen Veranredungen und Erledigungen gibt, dass die Zeit bis Ende August wohl verfliegen wird.

Wir melden uns auf jeden Fall nochmal vor dem Start in die große Elternzeit-Tour mit einem Update. Dann werden wir euch auch berichten, was wir eingepackt haben (und was nicht) und wie wir unsere ersten Etappen geplant haben.

¡Hasta pronto!

Eure Womi-Crew

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