Ein großer Vorteil an einem Reiseziel wie dem Frankenland sind die kurzen Distanzen zwischen den einzelnen Zielen.

So führte uns von Stadtsteinach aus ein abwechslungsreicher und kurzer Fahrtweg zunächst ins Wiesenttal nach Streitberg.

Da das örtliche Fischgeschäft Ruhetag hatte, haben wir uns kurzer Hand beim Fisch-O-maten (!) eine geräucherte Forelle besorgt, die später sehr gemundet hat.

Der Automat hatte neben den geräucherten Forellen und Makrelen auch verschiedene Meerrettich-Varianten im Angebot.
Erst hier sind wir darauf gestoßen, dass der unsererseits sehr geschätzte Schamel-Meerrettich (unbedingt probieren: Raspelstix !!!) aus Franken kommt, genauer aus Baiersdorf. Auf der Homepage gibt es eine sehr interessante Rezepte-Rubrik, die die Vielfältigkeit von Meerrettich zeigt, für alle, die es gern scharf mögen.

Da uns der über Park4Night entdeckte Platz am ehemaligen Bahnhof von Streitberg aber zum Übernachten gar nicht zusagte, ging es nach kurzer Recherche und einem Telefonat weiter nach Niedermirsberg zu Gisela und ihrem Hof mit Alpacas.

Dort verbrachten wir die mit Abstand ruhigste Nacht unseres Urlaubs.
Im Hofladen konnten wir uns mit frischen Eiern, kühlen Getränken und einem Sitzkissen aus Alpaca-Wolle versorgen und in unmittelbarer Nähe gab es sogar einen Spielplatz mit einem echten Kletterbaum.

Am nächsten Morgen machten wir einen kurzen „Hüpfer“ ins benachbarte Ebermannstadt.

Auf dem hinteren Bereich eines großen Parkplatzes durften Wohnmobile stehen.
Die freundliche Dame in der Touri-Info erzählte uns, dass sich Ebermannstadt gerade in der Planung eines kommunalen Wohnmobilstellplatzes befände, der dann auch VE und Strom anbieten würde.
Für uns langte es, wir hatten viel Schatten und konnten direkt vom Platz aus den Erkundungs-Spaziergang durch Ebermannstadt starten.

Ebermannstadt hat einen hübschen, typisch fränkischen Innenstadtkern und liegt an der Wiesent, die sich wie im Bilderbuch durch die Gegend schlängelt.


Unser Weg zum Wiesent-Garten, einem richtig schönen Biergarten direkt an der Wiesent gelegen, war ein toller Spaziergang durch eine beeindruckende Flora und Fauna.



Da es schön warm war, haben wir uns natürlich auch in die glasklare Wiesent getraut – war aber doch ganz schön frisch.

Nach einer überraschend ruhigen Nacht auf dem Park- bzw. Stellplatz ging es am nächsten Tag noch ins örtliche Freibad, das EbserMare. Wir werden noch zu Freibad-Testern in diesem Urlaub 😉
Das Bad steht den beiden anderen Freibädern in Hofheim und Stadtsteinach in Nichts nach.
Es gibt neben einem neu gestalteten Kleinkind-Bereich sogar gleich zwei Wasserrutschen und überhaupt sind wir überrascht, dass es fast in jeder (Klein-)Stadt ein top gepflegtes kommunales Frei-/Hallenbad gibt. Ebenfalls ein Argument für Sommerurlaub in Franken!
Von den Empfehlungen unserer Stellplatznachbarn motiviert ging es für uns weiter nach Forchheim.
Dort sollte neben einer erneut hübschen Altstadt eine lokale Besonderheit auf uns warten, der sogenannte „Kellerwald„, ein lohnendes Ausflusgziel.
Unser ganz aktueller Franken-Reiseführer aus dem in Nürnberg ansäßigen Michael-Müller-Verlag, seit Jahren der Reiseführerverlag unseres Vertrauens, bestätigte die Empfehlung und pries den mit 23 Bierkellern auf einer Fläche von rund 20.000 m² wohl größten Biergarten der Welt als lohnendes Ausflugsziel am Rande Forchheims an.
Leider war aber der einzige Stellplatz in Forchheim auf der Sportinsel an der Regnitz gnadenlos überfüllt.

Wir bekamen noch einen Platz am Rand, ohne Schatten und fühlten uns nicht wohl.

Die parallel zur Regnitz verlaufende A73 („Frankenschnellweg“) war deutlich hörbar und tat ihr übriges. Eigentlich ein Wunder, dass der Platz so voll war.
Wir machten das Beste aus der Situation und bummelten in die Stadt. Die Räder blieben dieses Mal eingepackt, weil wir am nächsten Morgen weiter wollten und uns der Sinn nicht mehr nach einer längeren Rad-Tour stand.
Die Kaiserpfalz von Forchheim ist sehr gut erhalten.

Durch die Fußgängerzone kamen wir ans andere Ende der Stadt und machten dort eine – wie soll man es ausdrücken – kulinarische Erfahrung: Im Currywoschdhaus, natürlich mit „Woschdgarden“.

Die Franken sind schon einfallsreich, das muss man neidlos anerkennen 🙂
Die (sicherlich nicht aus Franken stammende) Currywurst wird im Currywoschdhaus in unzähligen Variationen angeboten. Die Speisekarte findet ihr hier.
Am ehesten hält wohl der Vergleich mit der Pizza stand, die es mit allen erdenklichen Belägen gibt. Hier ist die Currywoschd der Mittelpunkt, mit ganz unterschiedlichen Begleitkomponenten und bei den Beilagen gibt es neben Pommes natürlich auch – klar, wir sind in Franken – frittierten Kloß. Der war übrigens überraschend lecker.
Wir entschieden uns für die griechische Variante (oben) und die bayerische (mit Sauerkraut, Speck und frittiertem Kloß statt Pommes, unten).
Vorweg, es sieht vielleicht gewöhnungsbedürftig aus, schmeckte aber gut. Wir waren uns aber einig, dass wir einem Wassenberger „Currywoschdhaus“ keinen wöchentlichen Besuch abstatten würden, dafür ist es dann doch zu speziell.

Nach dem deftigen Abendessen genossen wir den Spaziergang zurück und nach einer erwartungsgemäß sub-optimalen Nacht (wer meint eigentlich ernsthaft, dass Autobahngeräusche einschläfernd sind ?!?) ging die Fahrt am nächsten Morgen kurzentschlossen weiter in Richtung Bamberg.