
Weiter ging es von Lissabon/Almada erst westlich in Richtung Sintra. Dort wollten wir eigentlich das „Neuschwanstein“ Portugals besichtigen, den Palacio Nacional de Pena.

Nachdem wir uns bei Portugal Tolls online registriert hatten, um am elektronischen Mauterfassungssystem teilhaben zu können, ging es mit Umberto über die rote Hängebrücke. Die Maut (Fahrzeugklasse 2) sollte 4,20 € betragen, wir sind auf die Abrechnung gespannt.


In Sintra war es bei unserer Ankunft um 11 Uhr schon sehr voll und es gab keine Parkmöglichkeit für Umberto, von der aus wir angesichts des regnerischen Wetters den Weg zu den Sehenswürdigkeiten hätten antreten wollen.
Insofern verschoben wir die Besichtigungen in Sintra spontan auf „irgendwann später“ und machten uns von dannen.

Die Reiserichtung „Norden“ blieb bestehen und wir fuhren einen Stellplatz im Naturpark Serras de Aire e Candeeiros an, den wir über P4N gefunden hatten. Er lag im Dorf Chãos – echt wahr!

Die nächste größere Stadt ist Alcobertas und der kleine und abgeschiedene Stellplatz bot Platz für 5 Fahrzeuge bei VE und Stromnutzung. Wir hatten wie schon unsere Vorgänger Probleme, mit dem nach der Reservierung erhaltenen QR-Code die Schranke zum Platz zu öffnen. Das Telefonat mit dem Manager der Homepage von Outdoor-Routes Portugal half dann aber und er öffnete uns die Schranke zum Platz. Die Telefonnummer zum (englisch-sprechenden) Manger lautet +351 962 500 225.
Nach den (erwartbaren) Einstiegsproblemen war der Platz wirklich gut.
Hier standen wir tatsächlich allein „im Grünen“ und freuten uns über die Natur um uns herum und die Annehmlichkeiten von 230 V-Strom und Frischwasser + Entsorgungsmöglichkeiten.

Die Umgebung war ansprechend und es gab viele schöne Aussichten. Leider hatte das Restaurant mit grandiosem Panorama-Ausblick und sehr guten Bewertungen unter der Woche nur mittags geöffnet. Bei besserem Wetter eine tolle Adresse und ausweislich der Auszeichnungen an der Tür bestimmt auch kulinarisch sehr reizvoll.


Aber auch die Umgebung des Stellplatzes bot einiges an Outdoor-Aktivitäten und Wanderwegen – bei gutem Wetter. Wir hatten sehr viele Niederschläge, vor allem nachts prasselte es ohne Unterlass auf das Wohnmobildach, was wenig „romantisch“, sondern ganz schön laut werden kann.


Nach einer abgesehen vom Starkregen sehr ruhigen Nacht verabschiedeten wir uns, nachdem wir den Site-Manager telefonisch um das Öffnen der Schranke gebeten hatten – auf Dauer etwas umständlich 😉

Als nächstes besuchten wir den nur 15 Minuten entfernt liegenden kleinen Ort Marinhas do Sal, in dem seit dem Jahr 1177 Salz aus salzhaltigem Grundwasser gewonnen wird.

Die Salinen konnten wir sehen, die kleinen Salzberge, die sonst auf den kleinen Holztischen zu sehen sind, waren wegen des Wetters aber abgeräumt.

So sieht es theoretisch aus:

Das gewonnene Salz wird dann in verschiedenen kleinen Geschäften angeboten.

Das Ganze wie einen kleinen „Gold/Salz-Schürfer-Ort“ aufzuziehen, ist eine gute Idee, aufgrund des schlechten Wetters war aber einfach nichts los und alles war etwas trist.

Wir kauften noch im daneben liegenden Shop der örtlichen Kooperative Fonte da Bica Olivenöl und einige andere Leckereien ein. Alle angebotenen Produkte konnten verkostet werden und die Beratung war sehr gut. Es gibt auch einen Online-Shop, wo wir sicher etwas nachbestellen werden.
Unser nächstes Ziel an diesem verregneten Tag war die Stadt Fatima.
Dort hatten wir schon 2019 einen Stop gemacht.
Unseren diesmaligen Stellplatz fanden wir auf dem Parkdeck 6. Die Parkmöglichkeiten werden den Besucherinnen und Besuchern kostenlos zur Verfügung gestellt.

Am nächsten Morgen hatten wir Glück mit dem Wetter und konnten trockenen Fußes über das Gelände zur Basilika gehen.

Vorbei ging es an den beiden Kindern, die die Marien-Erscheinung berichtet haben

und einer sehr modernen Interpretation einer weihnachtlichen Krippe.

Es gab außerhalb des kirchlichen Bereichs viele Geschäfte, die Kerzen, Andenken oder Körperteile aus Wachs verkauften, die dann auf dem Zelebrationsplatz mit guten Wünschen ins Feuer geworfen werden konnten.

Auch gab es eine Art „himmlische Briefkästen“ für Wünsche und Fürbitten, die sogar – ganz fortschrittlich – mittels Spende per QR-Code „verstärkt“ werden konnten.

Wir kauften ganz „analog“ ein paar Kerzen, die wir mit einer rund um eingeritzten Gravur versahen

und dann mit guten Wünschen anzündeten.

Zum Abschluss besuchten wir noch die Kirche mit den Gräbern der Hirtenkinder.


Weiter ging es in einer regenfreien Pause Richtung Norden.
Wir machten Halt in der kleinen Stadt Leira, in der wir Wäsche waschen (Waschsalon) und gleichzeitig essen gehen konnten.
Auf dem Weg zum Waschsalon blühten am Bach wunderschöne Calla in ganzen Gruppen, deren Blüten wir sonst nur einzelnd aus dem Blumenladen kannten.

Unser nächstes Ziel war der Campingplatz „O Tamanco“ .
Der Empfang durch die Betreiber, die aus England stammen und den Platz vor zwei Jahren übernommen haben, war sehr freundlich. Das Gelände gleicht einem Zauberwald – wir sind zu Fuß über den Platz gelaufen, um einen schönen Platz für uns zu finden und hätten so viele tolle Plätze zur Auswahl gehabt!


Schließlich entschieden wir uns für einen Platz, von dem aus der Weg zu den Waschhäusern nicht so weit war und wo wir auch noch Sonne abbekamen.

Der privat geführte Platz ist wirklich sehr besonders und absolut liebevoll gestaltet.
Es gibt auch kleine Häuser, Hütten und Schlaffässer, so dass für alle Reisenden, egal, ob mit Wohnmobil, Wohnwagen, Auto oder zu Fuß eine sehr schöne Übernachtungsmöglichkeit vorhanden ist.




Die Sanitäranlagen sind modern gestaltet, innen leider aber etwas dunkel und eng.



Gleich kommen ein paar Bilder in Folge, für weitere Eindrücke.
Die Aufenthaltsräume waren geöffnet, das Restaurant aber leider geschlossen, ebenso der Pool.







Morgens um 9 Uhr kommt ein mobiler Bäcker auf den Platz und verkauft Brötchen. Von der Ruhe her war es tagsüber super, in den ansonsten sehr ruhigen Nächten kann man die benachbarte Schnellstraße etwas hören.
Nachdem uns bis zu 5 (!!!) stabile Gut-Wetter-Tage vorhergesagt worden waren, machten wir uns auf in Richtung Küste, um die Atlantik-Nähe nochmal auskosten zu können.