
Zum Abschluss der Reise blieben wir noch vier Nächte auf dem Campingplatz der Alannia-Kette in Guardamar del Segura an der Costa Blanca.
Wir bekamen den letzten verfügbaren Stellplatz für 4 Tage, da der Platz angesichts der Semana Santa, der heiligen Woche rund um Ostern, in der gefühlt 3/4 Spaniens unterwegs in den Urlaub ist, ausgebucht war.

Das Wetter war anfangs nicht so schön mit dem einen oder anderen Gewitter,

steigerte sich dann aber und an unserem letzten Tag hatten wir es richtig schön.

Der Platz bot neben einer wirklich schönen (Outdoor-)Badelandschaft einen Indoor-Pool, Kinderspielplatz nebst Trampolinen, Mini-Club etc. an.
Animation und Kinderbetreuung gab es auch, die sich jedoch hauptsächlich an die spanischen Gäste richtete.
Dem Mittelmeer statteten wir dann natürlich auch noch einen Besuch ab und fuhren mit den Rädern nach Guardamar del Segura und dort an den Strand.



Ein paar Grad wärmer, als der Atlantik – aber noch sehr frisch das Ganze.
Auf dem Rückweg kamen wir an vielen Plantagen mit Artischocken vorbei, die pro Pflanze meist 4-5 Früchte trugen.

Die direkte Umgebung des Platzes ist ehrlich gesagt nicht sehr ansprechend und mit den Rädern fühlten wir uns auf den Hauptverkehrswegen auch nicht wirklich sicher. Ruhiger war es auf den Pisten abseits der Straße, die aber im wahrsten Sinne des Wortes „Pisten“ waren, mit vielen Schlaglöchern, die uns nach Regenphasen zu sehr vielen „Slaloms“ zwangen.
Nachdem es am eigentlichen Abflugtag kurzfristig Probleme mit dem Rückflug gab, warfen wir die Rückreisepläne kurzer Hand über Bord und peilten nicht mehr den ca. 30 Minuten entfernten Flughafen in Alicante an, sondern den ca. 600 km weiter nördlich liegenden Flughafen von Barcelona. Dort hatten wir für den nächsten Morgen noch Flüge nach Düsseldorf buchen können. Von „El Prat“ aus waren wir bereits 2023 zurückgeflogen, diesmal aber verbunden mit einer deutlich längeren Anreise, als damals, als wir in Castelldefels übernachtet hatten (Beitrag 26.09.2023)
Kurzentschlossen machten wir uns auf und entlang ging es erneut an den Salzgewinnungsfeldern und Flamingos vorbei gen Norden.


Unsere Route führte uns nördlich bis kurz vor Barcelona.

Da wir aus Sicherheitsgründen nicht in der Region Barcelona einfach so übernachten wollten, suchten wir uns ein Ziel ca. 60 km südwestlich in der Region Penedès.
Hätten wir geahnt, wie schön es dort ist, hätten wir wohl mehr Zeit eingeplant oder wären früher dorthin gefahren. Wenige Kilometer, nachdem wir die bekannte Autopista AP-7 oder Autopista del Mediterráneo verlassen hatten, fühlten wir uns wie in einer anderen Welt.
Es erstreckten sich Weinberge bis zum Horizont, die anders als in Zentralspanien nicht ebenerdig wie auf Ackern wuchsen, sondern wirklich „bergauf“ gingen. Hinzu kamen grüne und bewaldete Hänge, die uns gefühlt ins Alpenvorland oder Südtirol versetzen.


Der absolute Glücksgriff war dann die Gärtnerei Vivers Torrents in Pacs del Penedés.
Dort gab es eine unglaubliche Auswahl an schönen Pflanzen und vor allem eine ganze Abteilung samt riesiger Theke für Setzlinge von Tomaten, Paprika, Salaten und allen denkbaren mediterranen Pflanzen – ein Paradies für Gartenfans!


Nachdem Deborah eine Nummer gezogen hatte, kam sie nach kurzer Zeit an die Reihe und konnte aus dem großen Angebot auswählen. Viele Setzlinge fanden den Weg in den Einkaufswagen und das Wohnmobil, verbunden mit der Hoffnung, dass sie die Reise und den klimatischen Wechsel gut überstehen.
Spannend wird es, wie sich Orangen- und Avokado-Baum akklimatisieren und wie sich nicht ganz alltägliche Pflanzen für unsere Region wie Artischoke, Aubergine und Wassermelone im Garten entwickeln. Außerdem fanden noch verschiedenste Tomaten- und Parikasorten in zwei (!) Einkaufswagen, nebst leckeren Gewürzen den Weg ins Wohnmobil – unser „Badezimmer“ glich einem Dschungel 😉

Voller Vorfreude aufs „Auspflanzen“ ging es weiter Richtung unseres Übernachtungsplatzes im kleinen Dorf El Pla de Penedés, den wir über park4Night gefunden haben.

Mehrere Dörfer der Region Penedés haben sich zusammengeschlossen und in die Infrastruktur für Wohnmobilisten investiert. Herausgekommen sind kleine Stellplätze in wunderschöner Umgebung, die Ruhe und VE-Möglichkeiten bieten. In El Pla de Penedés gab es Bäckerei, Metzgerei und mindestens ein Lokal, an dem wir vorbei gekommen sind, eventuell versteckte sich in den kleinen Gassen auch noch mehr.

Da es schon spät war und uns die lange Fahrt in den Knochen steckte, ging es für uns nicht mehr auf Entdeckungstour, sondern mit Einbruch der Dunkelheit in die Koje.
Der nächste Tag begann früh und mit einem wunderschönen Sonnenaufgang.

Dann machten wir uns zeitig auf in Richtung Barcelona und nahmen am Flughafen Abschied – 3/4 der Womo-Crew setzte den Heimweg zunächst mit dem Flieger fort.



Mit schönen Ausblicken auf die Costa Brava und die verschneiten Gipfel der Pyrenäen ging es Richtung Düsseldorf.

Gleicher Hintergrund – 33 Tage später 🙂
Nach einer wegen des ausgedünnten Feiertags-Fahrplans langen Rückreise von Düsseldorf nach Wassenberg, die mit gut 3 Stunden über eine Stunde länger dauerte, als der Flug von Barcelona nach Düsseldorf, kamen wir gut in Wassenberg an.
Viel Sonne – und anscheinend auch immer wieder ausreichend Niederschlag – hatte alles im Garten üppig wachsen und blühen lassen.


Am späten Samstag-Abend rollte dann auch Umberto samt Jens nach rund 1.500 km Fahrt auf die Auffahrt – pünktlich zum Ostereier-Suchen war die Womo-Familienbande also wieder komplett.
Nach dem Ankommen melden wir uns nochmal mit einem Resumée unserer Elternzeit-Reise.
Frohe Ostern!
