
Nach einer recht ruhigen Nacht sind wir mit Sonnenschein in den Tag gestartet, dann holte uns aber schnell das schlechte Wetter wieder ein. Es war sehr windig bis stürmisch und Jens hatte gut zu tun beim Fahren, ganz besonders auf den vielen Brücken, die wir auf dem Weg in den Südwesten befuhren.
Unser heutiges Ziel war Córdoba.
Kurz nachdem wir die Grenze zur Provinz Andalusien überquert hatten, nahmen die Olivenhaine zu. Mit jedem Kilometer wurden es mehr, schon bald erstreckte sich links und rechts der Autobahn bis zum Horizont bzw. den Bergketten eine Olivenbaum-Plantage neben der anderen.

Die Olivenhauptstadt Spaniens ist die Stadt Jaén in der Provinz Andalusien. Hier findet sich mit 150 Millionen (!!!) Olivenbäumen rund ¼ des weltweiten Olivenbaumbestandes. Einen sehr interessanten Artikel zur Olivenernte in Jaén haben wir HIER verlinkt.
Unterwegs konnten wir auch eine der für Andalusien typischen weißen Städtchen von der Autobahn aus sehen.

Das Wetter wurde zunehmend besser und als wir Córdoba erreichten, schien endlich wieder die Sonne.

Einen interessanten und zentrumsnahen Stellplatz hatten wir über eine neu entdeckte Homepage gefunden, die uns ehrlich begeistert: www.womo-iberico.de
Gerhard Gabriel aus Dortmund hat mit unglaublicher Mühe und Genauigkeit unzählige Stellplätze in Spanien zusammengetragen und eine sehr interessante und aktuelle Homepage mit vielen nützlichen Tipps zusammengestellt.

In Altstadt-Nähe haben wir Womi geparkt und sind los marschiert.

Für Córdoba haben wir eine kleine Bildergalerie erstellt.
Beeindruckend war definitiv die Mezquita Catedral . Die Moschee steht seit Urzeiten auf heiligem Boden. Unter den Römern erhob sich hier der Tempel des doppelgesichtigen Gottes Janus, unter den Westgoten ein dem Märtyrer Vinzenz geweihte Basilika. Als die Mauren Córdoba einnahmen, bewiesen sie die ganze Toleranz des damaligen Islam, teilten die Kirche und überließen den Christen eine der beiden Hälften. Über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg beteten Moslems und Christen im gleichen Gotteshaus. Abd ar – Rahman I. kaufte 785 den Christen ihren Teil ab, ließ die Kirche abreißen und die erste, elfschiffige Ur-Mezquita errichten, damals die größte Moschee der Welt. Die Moschee wurde unter den folgenden Herrschern noch erweitert. Im Rahmen der Rückeroberungen Andalusiens entstand während der Regierungszeit Karl V. (1519-1556) dann die Kathedrale mitten in der Moschee, die heute von vielen als Akt der Barbarei bezeichnet wird. Hatten die christlichen Rückeroberer die Mezquita noch kaum angetastet, so war im Spanien des 16. Jhd. massive Machtdemonstationen angesagt. Lange schon hatten sich die hohen Kirchenherren eine Kathedrale in der Mezquita gewünscht, ebenso lange hatte die Stadtverwaltung von Córdoba harten Widerstand geleistet, der bis zur Androhung der Todesstrafe für die Bauarbeiter ging. In Karl V., ab 1516 König von Spanien, fanden die Domherren den geeigneten, weil noch unsicheren Mann, um ihr Vorhaben durchzusetzen. Zu seiner Ehrenrettung muss gesagt werden, dass er später, angesichts der Ergebnisses, seinen Fehler erkannte: „Hätte ich gewusst, was ihr vorhabt, Ihr hättet es nicht gemacht. Was Ihr tatet, hätte man überall tun können, was Ihr zerstörtet, war einmalig auf der Welt.“
Etwas genervt von den vielen, vielen Touristen und den langen Schlangen überall haben wir dann doch noch kurzentschlossen die Weiterfahrt in den ca. 100 km südlich von Córdoba liegenden Nationalpark „Sierras de las Subbéticas“ angetreten.

Unser Campingplatz Los Villares liegt wirklich mitten drin in der Einöde, was aber durchaus positiv gemeint ist.
Wir haben uns schon beim Aussteigen wohl gefühlt in dieser schönen, sehr friedlichen und ruhigen Umgebung.
Abends begann es dann zu regnen, kein Unwetter, aber stetiger Regen, der uns bis zum nächsten Morgen als beruhigende Hintergrundgeräuschkulisse begleiten sollte.
Vielen Dank für den Tipp „womo-iberico“! Haben wir uns direkt angesehen und gespeichert!
Weiter so, wir kriegen mehr und mehr Fernweh.
Das ist unser Ziel 🙂 Habt eine schöne Zeit auf Menorca!